Universitäre Grundlagenforschung ist eine unverzichtbare Wegbereiterin für die Entwicklung neuartiger Arzneistoffe – und damit einhergehend innovativer Therapieansätze – geworden. Die Verbindung zwischen Forschung und ihrer konkreten Umsetzung weiter zu stärken und noch intensiver auszubauen, ist ein Ziel des 60 Millionen Euro schweren Technologietransfers-Fonds KHAN-I mit Sitz in Dortmund.
Vergangene Woche schloss der Fonds eine Rahmenvereinbarung mit 19 österreichischen Forschungseinrichtungen ab, zu denen auch die Universität Graz zählt. Damit sind nahezu alle heimischen Forschungsstätten, die in den „Life Sciences“ operieren, unter einem Förder-Dach vereint. Alle Projekte beschäftigen sich mit dem Finden neuer Wirkstoffe gegen unterschiedliche Krankheiten. Als eines der ersten österreichischen Projekte erhielt ein Verwertungsprojekt der Universität Graz in Kooperation mit der Universität Chicago, das auf einer Erfindung von Valery Bochkov und Olga Oskolkova, beide Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, basiert, den Zuschlag. Weitere inhaltlichen Details dazu werden seitens KHAN-I in den nächsten Monaten bekannt gegeben.
Wirtschaftsmotor Life Sciences
Die Rahmenvereinbarung regelt unter anderem, welche Projekte für eine Förderung vorgeschlagen und wie entsprechende Anträge evaluiert werden. Auch die Durchführung und spätere Verwertung ist damit klar abgesteckt. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck lobte die Vereinbarung als einen „im internationalen Vergleich einzigartigen Schulterschluss“ zwischen Forschung und Wirtschaft: „Der Life Science Sektor spielt für den Standort Österreich eine wichtige Rolle. Gerade in der aktuellen Situation rund um Covid-19 ist der Biotech-, Pharma- und Medizintechniksektor essenziell, um Herausforderungen bestmöglich zu meistern. Durch diese Rahmenvereinbarung konnte ein Grundstein für zukünftige Innovationen gelegt werden, die nicht nur die österreichische Life Science-Branche, sondern vor allem unser Gesundheitssystem verbessert.“ Auch Peter Nussbaumer, Teil des Managementteams von KHAN-I, zeigte sich begeistert: „Für mich ist das ein Meilenstein in der Erweiterung der Wertschöpfung am Innovationsstandort Österreich.“
Das sind die VertragspartnerInnen:
- AIT Austrian Institute of Technology
- CeMM – Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- IMP – Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie
- Institute of Science and Technology Austria
- Ludwig Boltzmann Gesellschaft – österreichische Vereinigung zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
- Max Perutz Labs Vienna
- Medizinische Universität Graz
- Medizinische Universität Innsbruck
- Medizinische Universität Wien
- Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
- Paris Lodron Universität Salzburg
- Technische Universität Graz
- Technische Universität Wien
- Universität für Bodenkultur Wien
- Universität Graz
- Universitätsklinikum Salzburg
- Universität Wien
- Veterinärmedizinische Universität Wien
Über den Technologietransfer-Fonds KHAN-I
Der Technologietransfer-Fonds KHAN-I ist selbst ein junges Projekt: 2019 gaben die Khanu Management GmbH – ein deutsches Unternehmen mit Schwerpunkt auf Förderung von Drug Discovery Projekten –, die KHAN-I Vermögensverwaltung, der Europäische Investitionsfonds, das Austria Wirtschaftsservice und die Max-Planck-Förderstiftung gemeinsam den Startschuss für das Unterfangen. 60 Millionen Euro wurden zusammen aufgestellt, die in innovative Arzneimittelforschung fließen.
KHAN-I investiert in innovative Projekte und Start-ups zur Therapeutika-Entwicklung, die ihren Ursprung überwiegend in akademischen Einrichtungen haben. Die Projekte können sich in frühen, präklinischen oder klinischen Entwicklungsstadien befinden. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt im Bereich Humanmedizin, aber auch in veterinärmedizinischen Vorhaben. Die österreichische KHAN-I-Tochtergesellschaft wings4innovation GmbH mit Sitz in Wien fungiert dabei als Kooperations- und Ansprechpartnerin für heimische Spitzenforschung im Pharma-Bereich.